2013-2014 - 63. ročník -> CH Blog -> č. 1 - 2 - 3 - Tobias Preisig

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     In der Schweiz leben und arbeiten auch viele Ausländer – sie machen über einen Fünftel der Bevölkerung aus. Die meisten gelten als gut in die Gesellschaft integriert, und werden von den Schweizern akzeptiert. Doch es gibt auch Fremdenfeindlichkeiten. Besonders in der Deutschschweiz zum Beispiel gibt es in Teilen der Gesellschaft eine negative Einstellung gegenüber der kosovarischen Bevölkerung. Vor allem die Berichterstattung in den Medien über Delikte von Schweizer Kosovaren hat das negative Bild geprägt und schürte Vorurteile.
    Wie sehen Schweizer sich selbst? Sie sagen zum Beispiel über sich, dass sie pünktlich und höflich sind, dass sie viel arbeiten und sparsam sind – böse Zungen behaupten, dass jeder Schweizer geizig ist. Ich kenne auch Leute, die mit dem Geld sehr sorgsam umgehen und keinen Rappen verschwenden wollen, aber bestätigen kann ich dieses Vorurteil nicht. Jedenfalls trifft es nicht zu, dass alle Schweizer reich sind. Im Allgemeinen sind Schweizer, vor allem Deutschschweizer, zuerst eher zurückhaltend, wenn man sie noch nicht gut kennt.
    Es stimmt, dass die Schweizer ihren Banken noch vertrauen, auch wenn deren Ansehen in letzter Zeit nicht nur im Ausland gelitten hat. Früher konnte man einen Schweizer an seiner Schweizer Uhr erkennen, heutzutage ist das nicht mehr so. Besonders junge Leute sind ohne Uhr am Handgelenk unterwegs, dafür hat jeder ein Handy in der Hosentasche. Besonderer Beliebtheit erfreut sich bei den Schweizern das iPhone. Zudem hat fast jeder Schweizer noch ein Schweizer Taschenmesser, das ein beliebtes Geburtstagsgeschenk für Kinder ist.
    Wenn Schweizer im Ausland sind, vermissen sie neben dem Käse und der Schokolade (die wirklich sehr gut sind – man kann eigentlich jede Sorte probieren und wird nicht enttäuscht sein) manchmal auch die Pünktlichkeit und die Tatsache, dass alles funktioniert, dass die Straßen gut gepflegt, die Städte vergleichsweise sauber und die Häuser in einem guten baulichen Zustand sind.
    Noch zum Schluss: Was alle Regionen und Schweizer verbindet, ist der Stolz auf ihre Neutralität und die politischen Rechte der Bürger – die Schweiz gilt als Musterland der direkten Demokratie. Man darf aber nicht verschweigen, dass bis 1971 die Hälfte der Bevölkerung komplett vom Stimm- und Wahlrecht ausgeschlossen war. Erst dann wurde das Frauenstimmrecht nach einer Volksabstimmung der männlichen Stimmberechtigten in der Verfassung verankert. Es erforderte allerdings noch einen Entscheid des Bundesgerichtes, damit auch der letzte Kanton (Appenzell Innerrhoden) im Jahr 1990 den „neuen“Verfassungsartikel umsetzte.
 

     Wodurch unterscheiden sich diese nur 20 Kilometer voneinander entfernten Städte? Beides sind Agglomerationen, aber in Winterthur gibt es so viele Grünflächen, was dagegen Zürich auszeichnet ist der schöne See. In Zürich gibt es zudem ein breiteres Angebot an Ausgehmöglichkeiten.
    Und was sagen die restlichen Schweizer über Züricher? Angeblich sind sie eingebildet und ihr Dialekt unschön.

     Auch die Schweizer mögen diese touristischen Reiseziele, dazu fahren sie auch gerne in die Berge in die Kantone Graubünden oder Wallis. Und ein Wochenende reicht aus, um das warme Klima des Tessins zu nutzen.
    Ich selbst bin da nicht anders. Und wenn mir die Schweiz nicht mehr reicht, dann bin ich mit Freunden in Europa unterwegs, um verschiedene Städte kennenlernen und am Abend das Nachtleben zu erkunden.

     Wer beispielsweise während oder nach Abschluss der Lehre eine Berufsmaturitätsschule besucht, kann die Berufsmaturität erlangen. Diese ermöglicht das Studium an einer Fachhochschule. Diejenigen Lehrabgänger, die dann noch eine Ergänzungsprüfung ablegen oder die zuvor schon ein Fachhochschulstudium abgeschlossen haben, haben wie Absolventen eines Schweizer Gymnasiums Zugang zu allen Schweizer Universitäten, welche einen ausgezeichneten Ruf genießen. Jeder Bewerber mit Schweizer Vorbildung erhält ohne Aufnahmeprüfung einen Studienplatz im Wunschfach an der Wunschhochschule – unabhängig von Abschlussnoten.
    Eine Ausnahme bilden die medizinischen Studiengänge. An vier Schweizer Universitäten sind die Studienplätze für diese Fächer beschränkt, weshalb Bewerber bei einer Überschreitung der Aufnahmekapazität einen Eignungstest ablegen müssen. Diese Hürde kann man umgehen, wenn man sich in der Romandie für ein Medizinstudium einschreibt. Dort gibt es drei Universitäten, welche alle Bewerber zum ersten Studienjahr aufnehmen. Dort findet die Selektion erst im Verlauf des ersten Jahres statt. Weitere beliebte Studienfächer neben Medizin sind unter anderem Rechtswissenschaft, Betriebswirtschaftslehre, Psychologie, Geschichte, Kommunikations- und Medienwissenschaften, Biologie, Geographie und Sportwissenschaft.
    In der Schweiz gibt immer mehr Studierende. Aber wie erwähnt: Die Mehrheit der Jugendlichen wählt direkt nach der obligatorischen Schule nicht den akademischen Weg, sondern den Weg der dualen Berufsausbildung. Das duale Berufsbildungssystem bringt für beide Seiten – Lehrlinge und Ausbildungsbetriebe – Vorteile. Ein wichtiger Vorteil für die Ausgebildeten ist es, dass sie es im Vergleich zu Absolventen einer vollschulischen Berufsausbildung nach der Lehre einfacher haben, eine Stelle zu finden. Wie andere Länder mit dualem Ausbildungssystem hat die Schweiz eine vergleichsweise geringe Jugendarbeitslosigkeit – europaweit sogar die niedrigste (Stand 2012) – wobei es regionale Unterschiede gibt. So hat die Deutschschweiz eine deutlich niedrigere Jugendarbeitslosigkeit als die Romandie und das Tessin, wo allgemeinbildende und berufsbildende Vollzeitschulen häufiger sind und die Berufslehre keinen so hohen Stellenwert hat.
    Aber auch für die Mehrheit der Ausbildungsbetriebe ist die Lehrlingsausbildung eine lohnende Investition. Studien zeigen, dass bei rund zwei Dritteln der Betriebe der produktive Nutzen der Lernenden die Ausbildungskosten bereits während der Lehrzeit übersteigt. Und wenn die Ausgebildeten gleich im Lehrbetrieb weiterarbeiten können, spart das Kosten für die Rekrutierung und Einarbeitung neuer Mitarbeiter.
    Wie ich von Freunden weiß, ist die Lehrstellensuche heute nicht einfach, weil die Anforderungen gestiegen sind. Tatsächlich ist es derzeit fast nicht mehr möglich, eine Lehrstelle zu erhalten, ohne vorher einen Eignungstest abgelegt zu haben, dessen Resultate den Bewerbungsunterlagen beigelegt werden müssen. Zudem gibt es meist für jede Lehrstelle viele Bewerber, womit die Betriebe die Besten auswählen können. Es ist bekannt, dass sich diese Auswahl nicht nur nach den Kompetenzen der Bewerber richtet. Eine Studie der Universität Freiburg im Üechtland zeigte, dass bei gleicher Qualifikation ausländische Jugendliche der ersten Generation eine viermal schlechtere Chance haben als Schweizer, eine Lehrstelle zu finden.
    Das System ist ein bisschen kompliziert, aber ich finde es ziemlich fair – abgesehen davon, dass es wie alle Bildungssysteme nicht in der Lage ist, Chancengleichheit herzustellen. Auch wenn man sich erst später entscheidet, hat man auch ohne Maturität immer noch die Chance zu studieren. Ich selbst gehöre zu der Minderheit, die eine allgemeinbildende Schule besucht hat. Nach der gymnasialen Maturität wollte ich studieren, wusste aber nicht genau was. Zuerst habe ich mich an der Universität St. Gallen für das gemeinsame erste Jahr für Studienanfänger in Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft, Recht und internationale Beziehungen eingeschrieben. Dort erkannte ich, dass es besonders die Sozialwissenschaften sind, die mich interessieren. Dieses Interesse verfolge ich weiterhin, nun aber an er Universität Zürich, wo ich begonnen habe, Politikwissenschaft und Volkswirtschaftslehre zu studieren. Seit dem Herbst 2013 belege ich als Hauptfach Geographie.

     Zum Studentenleben gehört auch das Wohnen in einem Studentenwohnheim oder einer Wohnung weg von den Eltern. Sehr beliebt ist das Wohnen in einer WG (Wohngemeinschaft) – man mietet mit anderen zusammen eine Wohnung, in der jeder ein eigenes Zimmer hat. Die Küche, das Bad und das Wohnzimmer werden gemeinsam genutzt. Einer meiner Brüder ist in einem Studentenwohnheim und ich selbst wohne in einer 2er-WG mit einem Lehrling. Da aber eine solche Unterkunft relativ teuer ist, bleiben viele zunächst zu Hause bei den Eltern und pendeln zur Universität.
    Trinken, Ausgehen, Faulenzen oder Reisen, wenn es gerade keine Prüfungen gibt – das alles gehört natürlich auch zum Studentenleben.

     Seither hat es mich immer wieder nach Tschechien gezogen, und mit der Zeit habe ich auch begonnen, ernsthaft Tschechisch zu lernen. Angefangen hat es mit einem zweiwöchigen Sommerkurs in Jihlava. Mittlerweile nehme ich schon das dritte Semester in Folge am Tschechischunterricht an der Universität teil, was mir großen Spaß macht. Ich würde mich freuen, vielleicht auch Sie irgendwo einmal zu treffen.

     Ich selbst bin auch mehrmals umgezogen, und es ist nicht so leicht, eine neue Wohnung zu finden. Um jede Wohnung bewerben sich nämlich zirka 100 Leute.
    Na ja, vielleicht werde ich es auch einmal längerfristig im Ausland ausprobieren. Es gibt genug Schweizer überall in der Welt. Man nennt das „die fünfte Schweiz“. Auslandsschweizer kann man vor allem in Frankreich und Nordamerika finden. Dort wurden auch neue Städte gegründet, die an die alte Heimat erinnern sollen.
   
Eine Frage zum Schluss: Wisst ihr, wo eine spezielle Gruppe von Schweizern beheimatet ist?

ANTWORT: im Vatikan – die Schweizer Garde

     Sollten die Jugendlichen ihre Ausbildung abbrechen, sind sie in Gefahr, lange keinen neuen Job finden zu können. In diesem Fall bekommen sie aber viel Unterstützung: sie werden beraten, wie man einen Lebenslauf schreibt und sich bewirbt, oder man kann an einer Umschulung teilnehmen. Sie bekommen kein Arbeitslosengeld, sondern direkt die Sozialhilfe, und das für maximal ein Jahr. Wie erwähnt, kann man von der Sozialhilfe meistens leben. Sollte es aber für das Grundlegende nicht reichen, kann man eine Erhöhung beantragen.

     Besonders die Pflege älterer Menschen ist sehr kostenaufwendig. Der Aufenthalt in einem Altersheim kann im Monat leicht 10.000 Schweizer Franken kosten. Auch hier werden daher vermehrt billigere Pfleger aus dem Ausland geholt, oder man schickt seine Großeltern gleich ins Ausland, wo die Pflegekosten nicht so hoch sind.
    Mit den Zahnärzten ist es nicht besser. Die Qualität ist sehr gut, aber sehr, sehr teuer. Deswegen fahren die Schweizer lieber ins Ausland, um ihre Zahnprobleme beseitigen zu lassen. Beliebt ist nicht nur Deutschland, sondern auch Osteuropa, besonders Ungarn. Deswegen ist es kein Wunder, wenn man unter den Angeboten im Reisebüro auch lesen kann: „Zahnreise nach Ungarn“.
    Eine Bekannte erzählte mir, dass man in Tschechien bei jedem Arztbesuch den so genannten „poplatek“, 30 Kronen, bezahlen muss. Über so eine Praxisgebühr gab es auch bei uns schon Diskussionen, bis jetzt wurde sie aber noch nicht eingeführt.
 
 


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