2013-2014 - 63. ročník -> CH Blog -> č. 4 - 5 - 6 - 7 - Patrick Culik

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     Hochpreisinsel Schweiz. Vergleicht man die Preise für Lebensmittel, Pflegeprodukte, Elektronik und so weiter in der Schweiz mit denen im Ausland, fällt schnell ein großer Unterschied auf. Fast alles ist in der Schweiz im Vergleich zu den Nachbarländern sehr teuer. Die Konsumentenschützer kämpfen zwar für tiefere Preise und haben tatsächlich auch einige Verbesserungen erreichen können. Der Einzelhandel verteidigt die hohen Preise aber mit den hohen Löhnen, die er den Angestellten in der Schweiz zahlen muss.
     Um den hohen Preisen zu entgehen, fahren wir deshalb oft zum Einkaufen ins grenznahe Ausland. Meistens handelt es sich dabei um Wocheneinkäufe, für die wir kurz die Grenze passieren. Nachdem wir eingekauft haben, erhalten wir einen Ausfuhrschein, den wir am Zoll zeigen und abstempeln lassen. Beim nächsten Einkauf im Ausland kann man den Ausfuhrschein im Laden zeigen und bekommt die Mehrwertsteuer dafür zurück. Damit lohnt sich das Einkaufen im Ausland für viele noch mehr. Am größten ist der Preisunterschied wahrscheinlich beim Fleisch und bei Pflegeprodukten, also z. B. Haarwaschmitteln und Kosmetika. Aber auch bei Kleidung lohnt es sich, im Ausland einzukaufen. Weil ich in Basel studiere, ist Deutschland für mich sehr nahe. Oft kaufe ich meine Kleidung im Ausland, und manchmal erwerbe auch ich eine größere Menge an Lebensmittel „ennet der Grenze“ – auf der anderen Seite der Grenze, wie man so schön sagt. Wenn wir im Ausland einkaufen, tun wir das hauptsächlich in Deutschland, rund 4,6 Milliarden Franken gaben die Schweizer dort im letzten Jahr für Einkäufe aus. Insgesamt gingen den Schweizer Einzelhändlern im letzten Jahr 8,9 Mrd. Franken dadurch verloren. Es verwundert deshalb kaum, dass die Schweizer Einzelhändler dadurch enorm unter Druck geraten.

     Ansonsten gibt es nicht so viele Feiertage, die meisten, dazu gehöre auch ich, wissen oft gar nicht, worum es sich bei den sonstigen christlichen Feiertagen handelt, viele sind einfach froh, dass sie einen Tag frei haben.
     Ostern ist in unseren Köpfen das zweitwichtigste religiöse Fest nach Weihnachten. Anders als in Tschechien gibt es bei uns aber keine Ruten, mit denen die Jungen die Mädchen jagen. Der Osterhase versteckt bei uns das Osternest, gefüllt mit Eiern und Schokolade und einem kleinen Geschenk. Im Voraus wurden Eier gefärbt und bemalt, und in einigen Gärten kann man die mit Eiern und farbigen Bändern geschmückten Osterbäume sehen.
 

     Ich weiß, dass in Tschechien das typische Weihnachtsessen der Karpfen ist, und dass diese in großen Behältern auf der Straße verkauft werden. Ich freue mich schon darauf, es diese Weihnachten selber zu sehen. Gegessen habe ich ihn nämlich schon, weil unsere Familie am 25. bei den Großeltern gleich noch einmal feiert, und es da immer Karpfen mit Kartoffelsalat gibt.
     Die folgenden Tage sind eigentlich auch noch Feiertage; man hat zwar frei, aber feiert sie nicht mehr besonders. Was machen Sie am 25. und 26. Dezember in Tschechien?
 

     Allgemein feiern die Jugendlichen oft in Clubs oder Bars. Man trifft sich vorher mit den Freunden zu Hause und trinkt etwas vor, weil die Getränke im „Ausgang“ sehr teuer sind. Erst um 22 Uhr oder sogar noch später geht man dann in die Stadt in den Lieblingsclub, wo getanzt wird. In letzter Zeit wird in vielen Städten über neue Konzepte diskutiert, wie sich das Nachtleben entsprechend den Bedürfnissen der Anwohner gestalten lässt. Die lärmenden Jugendlichen, die auf dem Nachhauseweg leider manchmal viel Abfall hinterlassen, stören die Anwohner rund um die Clubs.
     Im Sommer ist es sehr populär, zu Hause oder im Park zu „grillieren“. Dazu dürfen ein kühles Bier und ein saftiges Stück Fleisch oder eine „Cervelat“, die auf Tschechisch wohl dem špekáček am nächsten kommt, nicht fehlen. Gut zu wissen ist auch, dass in der Schweiz Alkohol, der nicht gebrannt wurde, also Bier und Wein, ab 16 Jahren erhältlich ist. Spirituosen und gebrannten Alkohol kann man erst ab 18 Jahren kaufen. Rauchen ist legal ab 16 Jahren, man muss jedoch wissen, dass es in den meisten Bars und Restaurants, mit einigen kantonalen Ausnahmen, nicht mehr möglich ist zu rauchen.

     Bekannte Musiker aus der Schweiz sind z. B. Stress, ein französischsprachiger Musiker aus der Hip-Hop-Szene oder Bligg, der auf Schweizerdeutsch rappt. International bekannt ist auch DJ Antoine, der in Discos auf der ganzen Welt auflegt. Wer es lieber folk-rockig mag sollte mal bei 77 Bombay Street reinhören. Jeden Sonntag gibt es auf SRF3, dem Schweizer Radio, die Hitparade. Die Musik kommt aus allen Ländern, nicht nur aus der Schweiz, und ähnelt daher Hitparaden aus ganz Europa.
     Wer Literatur liebt und etwas über die historische Schweiz durch ein Buch erfahren möchte, liest am besten Jeremias Gotthelf, Gottfried Keller oder Johanna Spyris weltbekannte Geschichte Heidi. Etwas modernere Autoren sind Max Frisch oder Friedrich Dürrenmatt; auch sie sind weltbekannt. Zeitgenössische Autoren sind etwa Peter Bichsel oder Adolf Muschg.
     In unserer materialistischen Zeit empfiehlt es sich, einmal Homo Faber von Max Frisch zu lesen, dessen Inhalt und Hintergrundinformationen Sie auch dieser Ausgabe entnehmen können.
 

Der folgende Link führt zu verschiedensten Festivals in der Schweiz.
http://swissinfo.klauser.ch/openairs/2013.php

Dieser Link listet alles Wissenswerte übers Nachtleben auf.
www.usgang.ch
 

     Wer sich für die ältere Schweizer Architektur und die hiesigen Bräuche und Handwerke interessiert, sollte unbedingt ins Freilichtmuseum Ballenberg fahren. Ein Museum für die ganze Familie, wo man Häuser aus dem 14. bis 19. Jahrhundert aus der ganzen Schweiz bestaunen kann. Dazu werden alte Bräuche und Handwerke vorgeführt, wie das Schmieden oder das Käsen, eine alte und wichtige Tradition in der Schweiz. Schließlich sind wir für unseren Schweizer Käse ja bekannt. Die Kinder können sich mit den dort lebenden Tieren anfreunden. Wichtig ist, den Ausflug so zu planen, dass das Wetter mitspielt. Weil die Ausstellung sehr groß ist, und man fast immer draußen ist, macht es bei schönem Wetter viel mehr Spaß.
     Für Sportfans empfiehlt sich das olympische Museum in Lausanne, wo seit 1915 der Sitz des Internationalen Olympischen Komitees ist. Wusstet Ihr, dass die Schweiz schon zweimal die olympischen Winterspiele ausgetragen hat? Beide Male fanden sie in St. Moritz statt, zum ersten Mal 1928 und dann wieder 1948.
 

     Insgesamt sind solche Ferien sehr teuer. Nicht nur das Hotel muss bezahlt werden, sondern auch der Skipass und die ganze dazugehörige Ausrüstung. Wenn man nicht so viel Ski- oder Snowboard fährt, lohnt es sich, die Ausrüstung zu mieten. Einigen sind diese Preise aber immer noch zu hoch, weshalb es viele Schweizer ins Nachbarland Österreich lockt, wo die Preise etwas günstiger sind. Im Winter machen wir auch viele Wochenendausflüge in die Berge. Dann wird gewandert, oder es gibt ein aufregendes Schlittenrennen mit den Freunden. Nichts wärmt dann die steifgefrorenen Glieder so gut auf, wie eine heiße Schokolade. Ich gehöre eher zu diesen Leuten, weil ich nicht so viel Ski fahre und es sich für mich eher lohnt, nur ein Wochenende in die Berge zu fahren. Meistens fahre ich nach Hasliberg, wo ich das Gebiet schon besser kenne. Unter Jugendlichen ist es ebenfalls beliebt, sich zusammen ein „Chalet“, wie die Häuser in den Bergen genannt werden, zu mieten, und dort zusammen die Ferien zu verbringen. Da geht es sehr lustig zu, man treibt Sport, kocht zusammen und geht zur den Après-Ski-Party. So wird das Ausklingen eines Tages nach dem Skifahren genannt. In den Bars auf der Piste und in der Umgebung wird dann getrunken und typische Après-Ski Musik, eine schreckliche Art Schlager, gehört.

    Derzeit ist dank einer Person auch eine sonst als Randsportart bezeichnete Sportart sehr beliebt. Ich denke Sie kennen diese Person bestimmt, die das Tennis in den letzten Jahren international dominiert hat. Genau, Roger Federer ist der große Stolz unserer Sportnation, alle kennen und mögen ihn.
    An den Olympiaden holen die Schweizer regelmäßig Medaillen, nicht zu viele, aber auch nicht zu wenige. Im Winter im Bob, im Curling, im Snowboard- oder Skifahren und in anderen Disziplinen; im Sommer im Kunstturnen, Orientierungslauf, Fechten oder im Tennis.

     Das eidgenössische Schwingfest ist die Krönung der Schwingfeste und findet alle drei Jahre statt. Letztes Jahr fand es in Burgdorf im Emmental statt. Rund 250.000 Besucher haben den Weg dorthin gefunden, damit ist es eines der größten Volksfeste in der Schweiz. Die Teilnehmer schwingen in acht Gängen gegeneinander. Der Sieger des eidgenössischen Schwingfestes erhält den Titel „Schwingerkönig“. Die Schwingerkönige sind damit die einzigen Könige, die wir in der Schweiz hatten und haben. Der Preis, den der König erhält, ist ein „Muni“, ein Stier. Falls er keinen Platz für den Stier hat, oder ihn aus sonstigen Gründen nicht behalten will, kann er ihn gegen ein Preisgeld tauschen. Wisst ihr wer dieses Jahr Schwingerkönig geworden ist?

     Auch der Steinbock musste wieder angesiedelt werden, nachdem er im 19. Jahrhundert ausgerottet worden war. Einzig im italienischen Gran Paradiso hatte er überlebt. Als die Schweiz ihn zu Beginn des 20. Jahrhundert von dort wieder ansiedeln wollte, schlugen die italienischen Könige die Bitte aus. Deshalb wurden die Tiere durch Schmuggler in die Schweiz gebracht und dort wieder erfolgreich angesiedelt. Der Biber ist ein anderes Beispiel für eine erfolgreiche Wiederansiedlung. Aber auch er hat nicht nur Freunde bei den Menschen, seine Dämme lassen die Ackerflächen von Bauern überschwemmen. Noch immer gibt es sehr viele Tiere, die vom Aussterben bedroht sind. Der Artenschutz und der WWF geben dazu immer wieder Listen heraus, welche Bestände gefährdet und welche schon ausgestorben sind.

http://www.artenschutz.ch/rlist.htm

     Es gibt nur einen Nationalpark in der Schweiz, den Schweizerischen Nationalpark. Er befindet sich im Kanton Graubünden bei Zernez im Engadin. Dort kann man wunderbar wandern und mit etwas Glück Gämsen, Steinböcke oder Hirsche beobachten. Er eignet sich auch sehr gut für Ausflüge mit der ganzen Familie. Als wir noch Kinder waren, gingen wir dort oft zelten und wandern und waren von den ausgedehnten Wäldern, den kleinen Bächen und Seen, sowie von den verschiedenen Tieren beeindruckt. Neben dem Nationalpark gibt es auch noch verschiedene Naturschutzgebiete. Diese Gebiete schützen seltene Tier- oder Pflanzenarten und erhalten so die Biodiversität. Es gelten dort strenge Vorschriften. Es darf nicht überall gebaut werden und auch die Landwirtschaft hat sich an bestimmte Regeln zu halten. Ab und zu kommt es zu Konflikten zwischen Umweltschützern und Projekten zur Realisierung der Energiewende. So wurden Staudämme verhindert oder hinausgezögert, die der Gewinnung von Wasserkraft dienen sollten, weil sie die Umwelt beeinträchtigt hätten.

     Insgesamt ist die Schweizer Landwirtschaft ziemlich gut geschützt, durch hohe Importsteuern und hohe Subventionen durch den Staat. Ursprünglich ist die Schweiz ein Kartoffelland, sie gehörte lange Zeit zum Grundnahrungsmittel. Heute wird in der Intensivlandwirtschaft fast alles angebaut. Die Ostschweiz ist bekannt für den Obstanbau, während im Wallis heimische Aprikosen geerntet werden und im Tessin sowie in der französischen Schweiz Weinreben die Hügel säumen. Einige dieser Weinberge am Genfersee sind sogar von der UNESCO geschützt. Mir ist aufgefallen, dass es in Tschechien nur wenige große Bauernhöfe gibt, in der Schweiz hingegen gibt es überall größere Höfe. Dafür sind die Felder in der Schweiz viel kleiner und abwechslungsreicher. Stolz ist die Schweiz auch, dass sie 100 % des Zuckerbedarfs durch den Anbau von Zuckerrüben deckt. Die Tierhaltung ist sehr streng, sie sind viel draußen und werden selten in großen Herden gehalten. Die strengen Vorschriften haben aber auch ihren Preis. Der Schweizer zahlt zum Teil fast doppelt so viel für ein Kilo Fleisch, wie die Nachbarn im Ausland.


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